Entschieden für

Weltoffenheit und Toleranz

Ich gehöre zu einer Generation, in der die meisten Krieg, Vertreibung, rechte, nationale Parolen und Parteien nur aus den Geschichten ihrer Großeltern kannten. Und doch sind diese Eindrücke in den vergangenen Jahren wieder an uns herangerückt. Als Soldat habe ich im Kosovo-Einsatz täglich gesehen, wohin Hass ein Land bringen kann und wie wichtig es ist, denen, die unter diesen Konflikten leiden, Schutz zu gewähren.

Diese Eindrücke prägten mein Handeln 2015 bei der Schaffung von Unterkünften für Geflüchtete und auch bei der Suche nach Gebetsräumen für die Potsdamer Muslime. Denn ich habe auf dem Balkan an zerstörten Kirchen und Moscheen auch gesehen, wohin religiöse Intoleranz führt. Ich werde als Oberbürgermeister dafür eintreten, dass sich die Menschen in unserer Stadt mit Respekt und Toleranz begegnen und Parolen, die Zwietracht gegen andere Menschen säen, weil diese anders aussehen, anders lieben oder glauben in Potsdam keinen Platz haben. Potsdam ist eine Stadt mit Erinnerungskultur. Unsere Gedenkstätten Lindenstraße und Leistikowstraße, die ehemalige Synagoge und die Mahnmale in unserer Stadt stehen beispielhaft dafür.

Als Oberbürgermeister werde ich:

  • das Bündnis „Potsdam! bekennt Farbe“ weiter aktiv unterstützen. Als überparteiliches Bündnis hat es sich über die Stadtgrenzen hinweg einen Namen gemacht. Als Oberbürgermeister werde ich die anerkannte Arbeit von Jann Jakobs fortsetzen.
  • den Dialog zwischen den verschiedenen Konfessionen aktiv befördern. Es wird in Zukunft auch eine Anlaufstelle für die verschiedenen Religionsge- meinschaften im Bereich des Oberbürgermeisters geben.
  • den Neubau einer jüdischen Synagoge in Potsdam aktiv unterstützen und damit dazu beitragen, dass jüdisches Leben und jüdische Kultur wieder in unserer Stadt sichtbarer wird. Das Gedenken an die in der Zeit der NS-Diktatur deportierten und ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger wird auch zukünftig Teil unserer aktiven städtischen Gedenkkultur sein.
  • die Stadtteilarbeit dort verstärken, wo in den vergangenen Jahren vermehrt Migrantinnen und Migranten hinzugezogen sind.
  • durch Vermittlung dazu beitragen, dass der Turm der Garnisonkirche ein Ort der Versöhnung wird. Gemeinsam mit Befürwortern und Gegnern des Wiederaufbaus möchte ich darüber reden, wie der Garnisonkirchenturm ein Ort wird, an dem unmissverständlich deutlich wird, was wir aus unserer wechselhaften Geschichte humanistisch gelernt haben und wie dort erinnert und gedacht werden kann.