Wahlprüfsteine des Fördervereins des Potsdam-Museums e. V.

Frage 1: Wann waren Sie das Letze Mal im Potsdam Museum, was haben Sie sich angeschaut?

Ich war in der Max Baur Ausstellung. Durch die Fotos lernt man Potsdam immer wieder von neuen Seiten kennen und sie erlauben einen einzigartigen Blick in die Geschichte der Stadt.

Frage 2: Der Förderverein des Potsdam-Museums und der Potsdamer Kunstverein setzen sich seit vielen Monaten für eine tragfähige und langfristige Depotlösung für die Sammlung der Landeshauptstadt Potsdam ein, die im Moment sehr unzureichend an drei Standorten in der Stadt verteil ist. Unterstützen Sie die Forderung nach einem modernen und zentralen Depot? Wenn ja, wie würden Sie die Depotfrage als Oberbürgermeister/in vorantreiben?

Die Schaffung eines Depots für das Potsdam Museum, wie auch für das Naturkundemuseum, die Stadt- und Landesbibliothek und die Denkmalpflege hat eine hohe Priorität. Wie soll eine effektive Museumsarbeit stattfinden, wenn die Objekte nicht adäquat gelagert, untersucht, erfasst und restauriert werden können? Als Oberbürgermeister werde ich mit Nachdruck die Suche und den Ausbau eines Zentraldepots für die genannten Einrichtungen und Bereiche der Stadtverwaltung vorantreiben. Ende des Jahres muss die Entscheidung fallen, wo es eingerichtet werden soll und welche Mittel dafür nötig sein werden. Ich stehe dafür, dass sowohl die notwendigen Ressourcen zur Schaffung des Depots zur Verfügung gestellt werden, als auch für eine schnelle Umsetzung des Vorhabens.

Frage 3: Potsdam verfügt über eine große und bedeutende Kunstsammlung, die noch nie in einer ständigen Ausstellung, sondern immer nur temporär in wechselnden Ausstellungen präsentiert werden konnte. Unterstützen Sie die Forderung des Fördervereins des Potsdam Museums und des Potsdamer Kunstvereins nach einer Erweiterung der Ausstellungsfläche des Potsdam Museums für eine ständige Kunstausstellung? Wenn ja, welchen Standort favorisieren Sie und haben Sie eine Idee zur Finanzierung einer möglichen Museumserweiterung? Wenn nein, nennen Sie bitte die Gründe, warum die Landeshauptstadt Potsdam keine ständige Ausstellung der städtischen Kunstsammlung benötigt?

Das Potsdam Museum ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Gedächtnisses der Stadt und unverzichtbar als Stätte der Wissensvermittlung. Die bisher im Alten Rathaus für Ausstellungen zur Verfügung stehende Fläche von 550 qm für Sonderausstellungen und 750 qm für die Dauerausstellung sind nicht ausreichend, um den musealen Aufgaben des Sammelns und Bewahrens, Erforschens und Vermittelns entsprechen zu können. Daher schlage ich vor, die Sammlung Bildender Kunst entweder in einem Erweiterungsbau des Museumsgebäudes zu präsentieren oder Räumlichkeiten in der entstehenden Bebauung der Potsdamer Mitte zu nutzen, um die Exponate zu präsentieren. Aus meiner Sicht reicht es allerdings nicht, die Exponate und Kunstwerke in einer ständigen Ausstellung einfach nur auszustellen. Bezüge zur urbanen Lebenswelt müssen stärker als bisher eingebracht werden und das muss durch fantasievolle Ausstellungsgestaltung und partizipative Angebote geschehen. Auch der Fotografie würde ich im Übrigen viel Platz einräumen und das mit Aktionen in den sozialen Medien kombinieren. Da werden viele Möglichkeiten durch die Digitalisierung eröffnet. Das muss genutzt werden, auch um jüngere Menschen für das städtische Museum zu begeistern. Als Oberbürgermeister werde ich darauf dringen, dass sämtliche Möglichkeiten zur Drittmitteleinwerbung genutzt werden, um das Vorhaben einer Erweiterung der Museumsräumlichkeiten zu realisieren.

Frage 4: Halten Sie den aktuellen Ankaufetat des Potsdam Museums (21.000 Euro für alle investiven Ausgaben, zu der der Ankauf neuer Sammlungsobjekte aber auch alle anderen infrastrukturellen Neuanschaffungen zählen) für die Erweiterung der Sammlung für ausreichend? Falls ja, warum? Falls nein, welche Erhöhung halten Sie für realistisch, oder haben Sie alternative Vorschläge für eine sinnvolle Erweiterung des Sammlungsbestandes?

Den Bürgerinnen und Bürgern muss die Möglichkeit gegeben werden, die Sammlung des Potsdam Museums, die ja gewissermaßen die DNA der Stadt enthält, zu sehen und zu erleben. An erster Stelle steht für mich die Aufarbeitung und Präsentation der musealen Schätze, die teilweise noch im Depot schlummern. Selbstverständlich gehört dazu eine angemessene Unterbringung der Exponate, also ein Depot, das die notwendigen Rahmenbedingungen erfüllt. Die Bearbeitung der Sammlung des Hauses hat für mich Priorität. Trotzdem halte ich es für wichtig, die Sammlung um Neuerwerbungen zu aktualisieren. Als Oberbürgermeister werde einen Preis für Bildende Kunst ausloben, um die zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler in Potsdam zu würdigen und zu fördern. In Potsdam leben und arbeiten viele Künstler, die auf diese Art auch gefördert werden könnten. Dafür müssen selbstverständlich Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Frage 5: Wenn Sie selbst eine Ausstellung im Potsdam Museum kuratieren dürften, welches Thema würden Sie wählen?

Wäre ich selbst Kurator einer Ausstellung im Potsdam Museum, dann würde ich mich mit der Stadtentwicklung auseinandersetzen. Die Stadt verändert sich in einem rasanten Tempo. Ich würde dafür sorgen, dass gerade die jüngere Geschichte Einzug in die Ausstellungsräume im Alten Rathaus hält. Dabei würde ich die Potsdamerinnen und Potsdamer zur Mitarbeit an der Ausstellung motivieren, denn das Museum soll ja in erster Linie die Bürger dieser Stadt ansprechen. Viele haben Fotografien oder Alltagsgegenstände zuhause, die von kulturhistorischem Wert sind und die sie zeigen möchten. Dabei stelle ich mir keine abstrakte Chronik der Stadtgeschichte vor, sondern ich würde Geschichten erzählen, die die Bürger der Stadt mit den verschiedenen Epochen verbinden. Auf diese Art würde ich museale Objekte in der Sammlung oder in der Ausstellung von stummen Zeugen zu beredten Zeitzeugen machen, die Auskunft über die Stadt, ihre Kultur und ihre Gesellschaft geben können.