Wahlprüfsteine ver.di zum Klinikum Ernst von Bergmann

Liebe VERDI-Vertreterinnen und Vertreter,

voranstellen möchte ich meiner Antwort folgendes: Ich stehe aus Überzeugung zum kommunalen Krankenhaus Ernst von Bergmann. Mit diesem Kernziel weiß ich mich mit VERDI im Interesse aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer Linie. Gemeinsam wollen wir das kommunale Unternehmen stärken und schützen, im Sinne aller seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Im-Auge-behalten von betriebswirtschaftlichen Interessen und den Interessen der Beschäftigten führt zu schwierigen, aber konstruktiven Diskussionen, die wir schon seit geraumer Zeit auf Augenhöhe miteinander führen.

Der Fachkräftemangel ist auch in der Klinik-Gruppe Ernst von Bergmann ein großes Problem. Was wollen Sie tun, damit die Klinik-Gruppe für Fachkräfte wieder attraktiver wird?

Das Klinikum ist nach wie vor attraktiv als Arbeitgeber, allein durch seine örtliche Lage. Den Fachkräftemangel spüren wir aber auch, wie alle im medizinischen Bereich. Das EvB bildet u.a. im pflegerischen Bereich selbst aus und wirbt Kräfte aus dem Ausland an. Was fehlt, ist ein auskömmlicher Pflegeschlüssel und die Anhebung der Attraktivität des Pflegeberufs. Das liegt nicht in der Hand des Klinikums allein, es muss sich auf Bundesebene etwas bewegen. Zum Glück ist das jetzt auch politisches Ziel der Bundesregierung und damit zu hoffen, dass es vorangeht. Die Kommune selbst muss für gute Rahmenbedingungen sorgen: Gute öffentliche Verkehrsanbindung, bezahlbarer Wohnraum, nahe Kitas, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich von ihrem Lohn auch ein Leben in Potsdam leisten können. Dazu verweise ich auf mein Zukunftsprogramm (https://www.mike-schubert.de/zukunftsprogramm).

Die extreme Dauerbelastung und Überlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat ein gefährliches Maß angenommen. Wie wollen Sie die Gesundheit der Mitarbeiter schützen?

Gesundheit im Betrieb ist auch ein wichtiges Handlungsfeld von Personalräten. Anregen würde ich Initiativen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement, gemeinsam mit Unternehmensleitung. Welche Initiativen es gibt, welche weiteren möglich und gewünscht sind würde ich in Arbeitsgesprächen eruieren und unterstützen.

Das Klinikum hat mehrere Bereiche in Tochtergesellschaften ausgegliedert. Dadurch bekommen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb der Klinik-Gruppe Ernst von Bergmann weniger Lohn für gleiche Arbeit. Was wollen Sie gegen das Lohndumping unternehmen?

Dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns entsprechend ihrer Tätigkeit auch gleich zu bezahlen sind, bleibt das Ziel sein, sowohl aus Gründen der Gerechtigkeit als auch zur Wahrung des Betriebsfriedens. Ich teile jedoch auch die Auffassung der Unternehmensleitung, das kommunale Unternehmen zu stärken im Sinne auch seiner Mitarbeiter. Als gGmbH muss das Haus seine Erträge für gemeinnützige Zwecke verwenden. Es ist also nicht so, dass sich das Klinikum auf Kosten der Mitarbeiter bereichert. Hier die Balance zwischen notwendigen Investitionen und Personal- und Sachkosten zu finden, ist die Herausforderung – und wird kontrolliert vom Aufsichtsrat.

Wenn Sie Oberbürgermeisterin werden, welche drei Maßnahmen setzen Sie für die Mitarbeiter der Klinik-Gruppe Ernst von Bergmann auf jeden Fall um, wenn Sie gewählt werden?

Welche 3 hält VERDI für am wichtigsten? Ich werde auf den Betriebsrat als Berater und Interessenvertreter setzen und zeitnah nach der Wahl ein Arbeitsgespräch mit Klinikleitung, Gewerkschaft und Betriebsrat auf die Tagesordnung setzen.